Lamersdorf geht auf einen römisch-fränkischen Siedlungsplatz zurück. Trotzdem kann der im Jahre 867 im Besitz König Lothars des II. genannte Ort "Lotmari villa" wohl nicht mit Lamersdorf identifiziert werden. Im 13. Jahrhundert ist Lamersdorf damals noch Lamberstorp geschrieben, als Sitz einer Pfarrei bezeichnet.
Zum Pfarrbezirk gehörten auch Frenz, Haus Lützeler und die Höfe Merberich und Stütgerhof bei Langerwehe. Die St.-Cornelius Kirche ist eine der ältesten und schönsten erhaltenen Kirchen des Kreises Düren. Ihre jetzige Form stammt aus dem 15. Jahrhundert, der Turm ist noch älter.
Mindestens ab der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung im Jahre 1794 hatte Lamersdorf ein eigenes Gericht. Danach wurde es selbständige Bürgermeisterei.
Fast in der Mitte des Dorfes lag die Getreidemühle, die Anfang des 19. Jahrhunderts in eine Papiermühle umgebaut wurde. Der damalige Besitzer, Friedrich Wilhelm von Auw, ließ hier Anfang der l840erJahre die erste Papiermaschine des Rheinlandes aufbauen, die "Papier ohne Ende" also Rollenpapier, herstellen konnte " eine revolutionäre Entwicklung für die Papierindustrie des Dürener Raumes. Etwa zur gleichen Zeit sahen wegen der herrschenden Not- und Hungerjahre einige junge Lamersdorfer keinen anderen Ausweg als die Auswanderung. Jahrhunderte hindurch hatte die Lamersdorfer Bevölkerung hauptsächlich von Ackerbau, Viehzucht und Handwerk gelebt.
Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden die Menschen allmählich Arbeit in umliegenden Fabriken. Das fast vollständige Ende der Landwirtschaft begann nach dem Zweiten Weltkrieg.
Durch den Betrieb des Braunkohletagebaues Inden gingen im Laufe der Jahre der größte Teil der Lamersdorfer Ländereien verloren.
Inzwischen ist es der einzige Ort der Gemeinde Inden, in dem es keine einzige Milchkuh mehr gibt. Südlich des Dorfes, direkt am Wehebach, liegt Haus Lützeler.
Das mit einem Treppengiebel verzierte Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Lützeler hat 1000 Jahre belegbarer Geschichte, sah viele Geschlechter und veränderte sich durch Teilung, Heirat, Erbschaft und Verkauf. Haus Lützeler wurde zur Wohnanlage umgebaut. Hier befinden sich die einzigen noch zusammenhängenden Ländereien in der Gemeinde Inden, die nicht abgebaggert werden. Die früheren Ackerparzellen rund um Haus Lützeler sind der neue Heimatboden für die Umsiedler aus Altdorf, Inden und Pier.
Ebenfalls dicht bei Lamersdorf am östlichen Indeufer gelegen, stehen die Reste von Haus Merödgen. Hier wurde, genau wie in Lützeler, das Herrenhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder errichtet. Merödgen, seit dem 14. Jahrhundert bekannt, ist jetzt in Privatbesitz und wurde zwischenzeitlich zur Wohnanlage umgebaut.
Die Zahl 1000 ist die beinahe magische Grenze in Lamersdorf. Es dauert wohl nicht mehr allzu lange, bis diese Einwohnerzahl überschritten und die Ortschaft, die ebenso wie Lucherberg und Frenz den Umsiedlungsstandpunkt Inden/Altdorf säumt, in den "1000er-Club" der Gemeinde aufgenommen wird.
Schon auf den ersten Blick stellt der Besucher fest: Lamersdorf ist ein modernes und in vollem Wachstum befindliches Dorf, das sich als Ensemble aus dem alten Ortskern, Siedlungen und Neubaugebieten darstellt.
Dieser stetige Fortschritt findet seine Ursachen in der Geschichte. Die nahe Inde mit ihrer so typischen Aue Landschaft war einst Lebensquell und Grundlage der Landwirtschaft. Der üppige Wasservorrat lockte produzierendes Gewerbe. So wurde Lamersdorf auch durch die Industrialisierung früh erschlossen. Davon zeugt die alte Papierfabrik. Im nahen Weisweiler und natürlich ebenso gleich nebenan in Lucherberg ging diese Entwicklung noch etwas intensiver vonstatten, so daß die Einwohner von Lamersdorf über ein hohes Gut stets verfügten: Arbeitsplätze.
Diese Struktur prägt den Ort, der auch die klassische Landwirtschaft nach wie vor beherbergt. Das im Laufe der Jahrzehnte befruchtende Miteinander machte aus Lamersdorf einen bevorzugten Wohnort. Der heute so oft strapazierte Begriff "Strukturwandel" erfaßte das weit über 900 Einwohner zählende Dorf der Gemeinde Inden also schon sehr früh.
Das Miteinander von alteingesessenen Bürgern, Bauern und Arbeitern entwickelte sich natürlich Schritt für Schritt. Während man vor dem Krieg als Zäsur schiedlich, friedlich nebeneinander lebte, schweißte der gemeinsame Wiederaufbau zusammen. Man ging aufeinander zu.
Arbeitersiedlungen, Arbeitergärten - politisch wie gesellschaftlich drückten die einstigen Neulinge dem Ort ebenso ihren Stempel auf wie die bevorzugt in Landwirtschaft und Handwerk beheimateten Altbürger. Mehrere Neubaugebiete sorgten dafür, daß die Einwohnerzahl beständig wuchs. Und mit ihr auch die Gemeinsamkeiten.
Die Vereine erwiesen sich schnell als geeigneter Ort der Integration, der Kontakte. Und immer waren auch Vorreiter vonnöten, starre Haltungen abzubauen.
Ein Mensch, der dieser guten Sache sein ganzes Leben gewidmet hat, ist in Lamersdorf fast schon eine Legende: Pfarrer Beulen. Hartnäckig ertrotzte er seinerzeit vom Bistum Land, das auf Erbpachtbasis die Wohnstätten der Arbeiterschaft mit ihren Familien ermöglichte. Das zu Beginn der 70er Jahre geschaffene Gefüge der Gemeinde Inden erforderte auch in Lamersdorf eine neue Orientierung. Einer der nördlichsten Orte des alten Kreises Düren rückte im neuen Kreis Düren ebenso in die Mitte wie in der Gemeinde Inden. Trotz der alten Grenzen unterhält Lamersdorf nach wie vor zum nur wenige hundert Meter entfernten Inden beste Beziehungen.
Vor der kommunalen Neugliederung gehörte Lamersdorf zum Amt Lucherberg. Die Bürger beider Dörfer begegneten sich zwar nicht unfreundlich, aber mit Respekt.
Das mag daran gelegen haben, daß die Gänge zu Behörden früher nicht sonderlich beliebt waren. Mitunter wurde sogar der Dorfpolizist eingeschaltet, um diese Pflichtaufgaben zu erledigen. Grundsätzliche Probleme hatten Lamersdorfer und Lucherberger freilich nie miteinander. Der "Fall Frenz" lag da schon anders.
Das Verhältnis zwischen beiden Orten wurde oftmals auf die Probe gestellt und unterlag einigen Spannungen.
Insgesamt neun Vereine, Gemeinschaften und Chöre " vom Sportverein Rot-Weiß über die St.-Cornelius-Schützenbruderschaft
bis hin zum Trommler- und Pfeiferkorps Blau-Weiß, Billardclub, Frauengemeinschaft, Imkerverein Karnevalsverein, Reservistenkamaradschaft und der Feuerwehr bezeugen, dass Lamersdorf in voller Blüte steht.
Dass die architektonische und menschliche Zusammenkunft von alter und neuer Zeit, von Boden- ständigkeit und Industrialisierung durchaus funktionieren kann, wird in dieser Ortschaft der Gemeinde Inden überdeutlich. Über alle Grenzen hinweg schätzt man in Lamersdorf den Fleiß. Und der Imkerverein des Dorfes paßt in dieses Bild ganz hervorragend.
(Quelle: Inden.de)
Zum Pfarrbezirk gehörten auch Frenz, Haus Lützeler und die Höfe Merberich und Stütgerhof bei Langerwehe. Die St.-Cornelius Kirche ist eine der ältesten und schönsten erhaltenen Kirchen des Kreises Düren. Ihre jetzige Form stammt aus dem 15. Jahrhundert, der Turm ist noch älter.
Mindestens ab der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung im Jahre 1794 hatte Lamersdorf ein eigenes Gericht. Danach wurde es selbständige Bürgermeisterei.
Fast in der Mitte des Dorfes lag die Getreidemühle, die Anfang des 19. Jahrhunderts in eine Papiermühle umgebaut wurde. Der damalige Besitzer, Friedrich Wilhelm von Auw, ließ hier Anfang der l840erJahre die erste Papiermaschine des Rheinlandes aufbauen, die "Papier ohne Ende" also Rollenpapier, herstellen konnte " eine revolutionäre Entwicklung für die Papierindustrie des Dürener Raumes. Etwa zur gleichen Zeit sahen wegen der herrschenden Not- und Hungerjahre einige junge Lamersdorfer keinen anderen Ausweg als die Auswanderung. Jahrhunderte hindurch hatte die Lamersdorfer Bevölkerung hauptsächlich von Ackerbau, Viehzucht und Handwerk gelebt.
Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden die Menschen allmählich Arbeit in umliegenden Fabriken. Das fast vollständige Ende der Landwirtschaft begann nach dem Zweiten Weltkrieg.
Durch den Betrieb des Braunkohletagebaues Inden gingen im Laufe der Jahre der größte Teil der Lamersdorfer Ländereien verloren.
Inzwischen ist es der einzige Ort der Gemeinde Inden, in dem es keine einzige Milchkuh mehr gibt. Südlich des Dorfes, direkt am Wehebach, liegt Haus Lützeler.
Das mit einem Treppengiebel verzierte Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Lützeler hat 1000 Jahre belegbarer Geschichte, sah viele Geschlechter und veränderte sich durch Teilung, Heirat, Erbschaft und Verkauf. Haus Lützeler wurde zur Wohnanlage umgebaut. Hier befinden sich die einzigen noch zusammenhängenden Ländereien in der Gemeinde Inden, die nicht abgebaggert werden. Die früheren Ackerparzellen rund um Haus Lützeler sind der neue Heimatboden für die Umsiedler aus Altdorf, Inden und Pier.
Ebenfalls dicht bei Lamersdorf am östlichen Indeufer gelegen, stehen die Reste von Haus Merödgen. Hier wurde, genau wie in Lützeler, das Herrenhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder errichtet. Merödgen, seit dem 14. Jahrhundert bekannt, ist jetzt in Privatbesitz und wurde zwischenzeitlich zur Wohnanlage umgebaut.
Die Zahl 1000 ist die beinahe magische Grenze in Lamersdorf. Es dauert wohl nicht mehr allzu lange, bis diese Einwohnerzahl überschritten und die Ortschaft, die ebenso wie Lucherberg und Frenz den Umsiedlungsstandpunkt Inden/Altdorf säumt, in den "1000er-Club" der Gemeinde aufgenommen wird.
Schon auf den ersten Blick stellt der Besucher fest: Lamersdorf ist ein modernes und in vollem Wachstum befindliches Dorf, das sich als Ensemble aus dem alten Ortskern, Siedlungen und Neubaugebieten darstellt.
Dieser stetige Fortschritt findet seine Ursachen in der Geschichte. Die nahe Inde mit ihrer so typischen Aue Landschaft war einst Lebensquell und Grundlage der Landwirtschaft. Der üppige Wasservorrat lockte produzierendes Gewerbe. So wurde Lamersdorf auch durch die Industrialisierung früh erschlossen. Davon zeugt die alte Papierfabrik. Im nahen Weisweiler und natürlich ebenso gleich nebenan in Lucherberg ging diese Entwicklung noch etwas intensiver vonstatten, so daß die Einwohner von Lamersdorf über ein hohes Gut stets verfügten: Arbeitsplätze.
Diese Struktur prägt den Ort, der auch die klassische Landwirtschaft nach wie vor beherbergt. Das im Laufe der Jahrzehnte befruchtende Miteinander machte aus Lamersdorf einen bevorzugten Wohnort. Der heute so oft strapazierte Begriff "Strukturwandel" erfaßte das weit über 900 Einwohner zählende Dorf der Gemeinde Inden also schon sehr früh.
Das Miteinander von alteingesessenen Bürgern, Bauern und Arbeitern entwickelte sich natürlich Schritt für Schritt. Während man vor dem Krieg als Zäsur schiedlich, friedlich nebeneinander lebte, schweißte der gemeinsame Wiederaufbau zusammen. Man ging aufeinander zu.
Arbeitersiedlungen, Arbeitergärten - politisch wie gesellschaftlich drückten die einstigen Neulinge dem Ort ebenso ihren Stempel auf wie die bevorzugt in Landwirtschaft und Handwerk beheimateten Altbürger. Mehrere Neubaugebiete sorgten dafür, daß die Einwohnerzahl beständig wuchs. Und mit ihr auch die Gemeinsamkeiten.
Die Vereine erwiesen sich schnell als geeigneter Ort der Integration, der Kontakte. Und immer waren auch Vorreiter vonnöten, starre Haltungen abzubauen.
Ein Mensch, der dieser guten Sache sein ganzes Leben gewidmet hat, ist in Lamersdorf fast schon eine Legende: Pfarrer Beulen. Hartnäckig ertrotzte er seinerzeit vom Bistum Land, das auf Erbpachtbasis die Wohnstätten der Arbeiterschaft mit ihren Familien ermöglichte. Das zu Beginn der 70er Jahre geschaffene Gefüge der Gemeinde Inden erforderte auch in Lamersdorf eine neue Orientierung. Einer der nördlichsten Orte des alten Kreises Düren rückte im neuen Kreis Düren ebenso in die Mitte wie in der Gemeinde Inden. Trotz der alten Grenzen unterhält Lamersdorf nach wie vor zum nur wenige hundert Meter entfernten Inden beste Beziehungen.
Vor der kommunalen Neugliederung gehörte Lamersdorf zum Amt Lucherberg. Die Bürger beider Dörfer begegneten sich zwar nicht unfreundlich, aber mit Respekt.
Das mag daran gelegen haben, daß die Gänge zu Behörden früher nicht sonderlich beliebt waren. Mitunter wurde sogar der Dorfpolizist eingeschaltet, um diese Pflichtaufgaben zu erledigen. Grundsätzliche Probleme hatten Lamersdorfer und Lucherberger freilich nie miteinander. Der "Fall Frenz" lag da schon anders.
Das Verhältnis zwischen beiden Orten wurde oftmals auf die Probe gestellt und unterlag einigen Spannungen.
Insgesamt neun Vereine, Gemeinschaften und Chöre " vom Sportverein Rot-Weiß über die St.-Cornelius-Schützenbruderschaft
bis hin zum Trommler- und Pfeiferkorps Blau-Weiß, Billardclub, Frauengemeinschaft, Imkerverein Karnevalsverein, Reservistenkamaradschaft und der Feuerwehr bezeugen, dass Lamersdorf in voller Blüte steht.
Dass die architektonische und menschliche Zusammenkunft von alter und neuer Zeit, von Boden- ständigkeit und Industrialisierung durchaus funktionieren kann, wird in dieser Ortschaft der Gemeinde Inden überdeutlich. Über alle Grenzen hinweg schätzt man in Lamersdorf den Fleiß. Und der Imkerverein des Dorfes paßt in dieses Bild ganz hervorragend.
(Quelle: Inden.de)